Teilbaumaßnahme: Fassadensanierung der "Alten" und "Neuen" Göhre
Im Auftrag von Kommunale Immobilien Jena (KIJ) führte unser Büro die Planung und im Zeitraum Mai bis Oktober 2020 die Überwachung der grundhaften Instandsetzung der Fassaden der Alten und Neuen Göhre durch. Als Besonderheiten mussten bei dieser Instandsetzung die weiterlaufende Nutzung, die erhöhten Sicherheitsanforderungen hinsichtlich des im Objekt verbleibenden Kulturgutes und die besonderen Anforderungen eines denkmalgeschützten Objektes beachtet werden. Im Vorfeld waren restauratorische Voruntersuchungen durch Restauratorin Christiane Opitz vorgenommen und dokumentiert worden.
Das gesteckte Ziel war die Wiederherstellung eines gesicherten Bauzustandes durch die Beseitigung von Schäden an Holzfachwerk, Putz, Naturstein, Fenstern, Farbfassung und Malerei unter strikter Beibehaltung des gegenwärtigen Erscheinungsbildes. Aus diesem Grund wurden vorwiegend konservierende Verfahren eingesetzt. Neben den inhaltlichen Vorgaben mussten strenge zeitliche Termine im Bauablauf beachtet werden. Daraus ergaben sich neben einer besonders engen und nützlichen Zusammenarbeit mit dem Nutzer und dem Auftraggeber, auch manche Reibungspunkte mit den Unternehmern – Sanierung und Neubau sind nun einmal doch zwei verschiedene Tätigkeitbereiche. Zudem fand die Reinigung der Fassade aufgrund des gutachterlich festgestellten, aber anfänglich nicht erwarteten Bleianteils im Altanstrich unter erschwerten Bedingungen statt.
Die komplette Aufarbeitung und der teilweise Ersatz der Fenster markierten, insbesondere wegen der Aufrechterhaltung der Nutzungs- und Sicherheitsbedingungen im Hause, räumliche und zeitliche Festpunkte, auf die die anderen baulichen Aktivitäten abgestimmt werden mussten.
Zu wesentlichen Erweiterungen kam es außerdem bei den Maßnahmen zur Taubenvergrämung. Hier wurde verstärkt auf Kunststoffnetze zurückgegriffen. Trotz der Vergrößerung der Flächen wirkt sich dies allerdings nicht störend in der Ansicht aus.
Das Ergebnis dieses intensiven Planungs- und Ausführungsprozesses zeigt nun wieder eine strahlende "Göhre" in der Altstadt Jenas und überzeugte Bauherrschaft und Nutzer.