Das zwischen 1863 und 1869 nach Plänen des tschechischen Architekten Josef Zitek im Stil der Neorenaissance errichteten Großherzoglichen Kunstmuseum war nach nicht unerheblichen Kriegsschäden und darauffolgender Vernachlässigung bis 1989 zur Vollruine verkommen. Bei der Wiederherstellung beschädigter und zerstörter Bauglieder wurde größtmögliche Detailtreue auch in den verwendeten Materialien und Technologien gewahrt. Umfassende restauratorische Befundungen, bauphysikalische, -klimatische und -hygienische Untersuchungen begleiteten das Programm.
Die museale Konzeption konnte dort, wo wie bespielsweise in der Prellergalerie oder im Treppenhaus die Verbindung zwischen Kunstwerk und Raumgestaltung historisch authentisch überliefert war, den Vorgaben der Bauzeit folgen. Es wurden Werke der modernen Kunst in das Gesamtkonzept integriert: D. Buren im Treppenhaus, D. Judd im Säulensaal, R. Berry im Café, So Le Witt im Foyer, G. Förster an der Fassade. Indem die räumliche Abfolge und architektonische Wirkung des Landesmuseums selbst als "Kunstwerk der Architektur des 19. Jahrhunderts" wieder erlebbar geworden ist, bietet es gleichzeitig auch anspruchsvolle und wandlungsfähige Hintergründe für Expositionen und Aktionen der modernen Kunst.