Das Musikgymnasium Schloss Belvedere befindet sich im unmittelbaren historischen Kontext von Schloss und Park Belvedere Weimar. Untergebracht ist die staatliche Spezialschule zum Teil in der Dreiseitanlage des alten Gasthofs, die in den 1990er Jahren grundsaniert und in wesentlichen Teilen erneuert wurde. Ein separates Schulgebäude in moderner Architekturhaltung ergänzt das Ensemble nach Norden. Nach 20 Jahren intensiver Nutzung waren neben der Bearbeitung altersbedingter Schäden auch Anpassungen an aktuelle Nutzungsanforderungen und geltende Vorschriften dringend erforderlich geworden. Das Bauvorhaben war zunächst als Teilsanierung angesetzt, entwickelte sich durch festgestellte bauliche Mängel jedoch zu einer umfassenden Sanierungsmaßnahme. Eine besondere Herausforderung stellten dabei die nutzungsbedingt festgesetzten Zeitintervalle dar, die für das Bauen lediglich die Schulferien vorsahen. Des Weiteren handelt es sich bei dem Schulgebäude um ein urheberrechtlich geschütztes „Werk der Baukunst“. Durch die exponierte Lage in einem Denkmalensemble waren neben der Berücksichtigung urheberrechtlicher Belange auch noch die berechtigten Interessen der Denkmalpflege zu berücksichtigen.
Nach Erstellung einer Konzeptstudie erfolgte als vorgezogene Maßnahme die Modernisierung der Küche und Mensa mitsamt Instandsetzung des anschließenden Außenbereichs. Ein deutlicher Schwerpunkt der Sanierung lag auf der Verbesserung des Brandschutzes in allen drei Gebäudeteilen, die durch eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen sowie maßgeschneiderte Lösungen erfolgreich umgesetzt werden konnte. Darüber hinaus wurden an den Gebäudehüllen Abdichtungs-, Dämm-, Putz- und Verkleidungsarbeiten ausgeführt, um Undichtigkeiten, Rissbildungen und Feuchteschäden nachhaltig zu beseitigen. Fenster und Türen wurden in großem Umfang aufgearbeitet und an nutzungsbedingte und zeitgemäße Anforderungen angepasst.
Im Schulgebäude zielten die Eingriffe im Allgemeinen auf die Optimierung der brandschutztechnischen Bedingungen sowie der energetisch-klimatischen Eigenschaften ab. Hier erforderte die im Nullgefälle konzipierte und ausgeführte Über-Kopf-Verglasung der Eingangshalle besondere Lösungen, die nur im engen Kontakt mit der Errichterfirma entwickelt werden konnten. Im benachbarten Internatsgebäude wurden sämtliche Zimmer modernisiert sowie die Eingangssituation im Erdgeschoss (Pforte) aufgewertet. Im ehemaligen Gasthof wurden durch Umnutzung von wenig frequentierten Bereichen im OG zusätzliche Proberäume, zweckorientierte WC-Anlagen und weitere Arbeitsplätze eingerichtet.