Das 1905 eingeweihte Gebäudeensemble in zentraler Innenstadtlage umfasst das dreigeschossige, dreiflüglige Hauptgebäude, einen sich westlich anschließenden, älteren Bestandsbau sowie den Zellentrakt als ältesten Gebäudeteil (erbaut um 1853).
Die drei Bauteile gruppieren sich um einen Innenhof und stehen als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz. Die stark plastisch ausgeformten Straßenfassaden wie auch die weithin vom Jugendstil geprägte, künstlerische Ausgestaltung des Objektes dokumentieren die denkmalpflegerische Bedeutung des Gebäudes sowohl im städtebaulichen Maßstab als auch in den Details. Steile Sattel- und Walmdächer charakterisieren in Verbindung mit den zwei Schweifkuppeln eine stark gegliederte Dachlandschaft in Schieferdeckung.
Die bereits 2009 begonnene und nach der vorgezogenen Dachsanierung (2010) ab 2013 fortgesetzte Planung umfasst den Umbau, die Sanierung unter denkmalpflegerischen Aspekten sowie die Modernisierung des Amtsgerichts in Rudolstadt mit der Neuordnung aller Funktionen in Anpassung an die erweiterten Anforderungen der Thüringer Justizverwaltung.
Dabei wurden alle Hauptfunktionen in den oberirdischen Geschossen gebündelt untergebracht, um funktional sinnvolle Einheiten und Korrespondenzen zu schaffen und gleichzeitig die öffentliche, barrierefreie Zugänglichkeit und Erschließung neuzuordnen sowie eine potentielle Hochwassergefährdung des Untergeschosses zu umgehen. Durch klare Eingriffe konnte der Zellentrakt in hochwertigen Archivraum umgewidmet werden. Im Bereich des ehemaligen Zwischenbaus zwischen Bauteil 1 und Bauteil 3 wurde ein neuer Baukörper eingefügt, der sich in Proportion und Symmetrie in das Gesamtbild des Ensembles einfügt.